Bandscheibenvorfall

Wirbelsäulenerkrankung

Die Bandscheibe, Puffer und Stabilisator zwischen (fast) allen Wirbelkörpern unserer Wirbelsäule, kann sich verschieben (Bandscheibenprotrusion) und die äußerste Schicht (Annulus fibrosus) kann reißen. Damit kann der innenliegende gallertartige Kern (Nucleus pulposus) austreten und umliegende Nerven reizen (Nervenwurzelentzündung).

Die Diagnose eines Bandscheibenvorfalls ist eine Mischung aus körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren¹,².

Interessant ist das zunehmende Auffinden von Bandscheibenvorfällen im Alter, die ebenso bei beschwerdefreien Menschen zu finden sind³.

Die Therapie orientiert sich am Beschwerdebild der betroffenen Person und sollte somit individuell gestaltet sein. Im Akutstadium der ersten Tage bis Wochen können Medikamente, möglicherweise auch unter Bildgebung angewandte Cortison-Spritzen an die Nervenwurzel, hilfreich sein. Je länger die Beschwerden anhalten, desto wichtiger wird ein individuelles Übungsprogramm, damit nicht die Einschränkungen selbst die Schmerzen erhalten.

 

¹ Al Nezari, N. H., Schneiders, A. G., & Hendrick, P. A. (2013). Neurological examination of the peripheral nervous system to diagnose lumbar spinal disc herniation with suspected radiculopathy: a systematic review and meta-analysis. The Spine Journal13(6), 657-674.
² Kim, J. H., van Rijn, R. M., van Tulder, M. W., Koes, B. W., de Boer, M. R., Ginai, A. Z., ... & Verhagen, A. P. (2018). Diagnostic accuracy of diagnostic imaging for lumbar disc herniation in adults with low back pain or sciatica is unknown; a systematic review. Chiropractic & manual therapies26(1), 37.
³ Brinjikji, W., Luetmer, P. H., Comstock, B., Bresnahan, B. W., Chen, L. E., Deyo, R. A., ... & Wald, J. T. (2015). Systematic literature review of imaging features of spinal degeneration in asymptomatic populations. American Journal of Neuroradiology36(4), 811-816.

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